Die Henne ist das weibliche Haushuhn und der zentrale Bestandteil jeder Eierproduktion. Sie ist das, was die meisten Menschen in Verbindung mit Eiern setzen, schließlich ist es die Henne, die die Eier legt. Das Wort "Henne" kommt übrigens vom mittelhochdeutschen "henne", was einfach "weibliches Huhn" bedeutet.

Wie funktioniert der Körper der Henne?
Die Henne hat ein ziemlich faszinierendes Fortpflanzungssystem, das speziell darauf ausgelegt ist, regelmäßig Eier zu produzieren. Sie hat zwei Eierstöcke, von denen nur einer aktiv ist, und einen Eileiter, der wie eine kleine Fabrik funktioniert. Hier wird das Ei "produziert", das heißt, der Dotter wird im Eierstock gebildet und gelangt dann in den Eileiter. Unterwegs wird der Dotter mit Eiweiß, der Eierschale und der Schalenhaut umhüllt, bis das Ei schließlich den Körper der Henne verlässt.
Die Eiproduktion ist bei Hennen ziemlich konstant. Eine Henne kann - je nach Rasse und Haltung - fast täglich ein Ei legen. Manchmal gibt es Pausen, vor allem im Winter, wenn die Tage kürzer sind und das Huhn weniger Licht bekommt. Aber grundsätzlich sind sie fleißige Ei-Legerinnen.
Wie alt wird eine Henne?
Die Lebensdauer von Hennen kann ziemlich variieren, je nach Rasse und Haltung. In der industriellen Eierproduktion werden Hennen meist nach etwa 1,5 bis 2 Jahren ausgemustert, weil ihre Eiproduktion dann abnimmt. In einer freien Haltung oder bei Hobbyhaltern kann eine Henne aber durchaus 5 bis 8 Jahre alt werden, manchmal auch noch älter - vorausgesetzt, sie wird gut gepflegt.
Was braucht die Henne, um gesund zu bleiben?
Für eine Henne ist es wichtig, dass sie ausreichend Platz hat, genug Futter bekommt und regelmäßig Wasser trinken kann. In der Natur würden Hennen auch nach Insekten und Samen picken, aber in der Landwirtschaft bekommen sie in der Regel speziell zusammengestelltes Futter, das sie mit allen nötigen Nährstoffen versorgt.
In Freiland- oder Biohaltung haben die Hennen auch die Möglichkeit, nach draußen zu gehen, wo sie sich scharren und picken können, was gut für ihre geistige Gesundheit und ihr Wohlbefinden ist. Außerdem brauchen Hennen ausreichend Platz - in engen Käfigen, wie sie oft in der Massenproduktion vorkommen, fühlen sie sich sehr gestresst und unwohl.

Warum legen Hennen Eier?
Das Ei, das die Henne legt, ist natürlich nicht für den Menschen gedacht, sondern für die Fortpflanzung der Tiere. In der Natur würde die Henne ein Ei legen, das nach der Befruchtung durch einen Hahn zu einem Küken werden könnte. Wenn das Ei nicht befruchtet ist (was der Fall ist, wenn kein Hahn in der Nähe ist), wird es einfach nicht weiter beachtet und bleibt "unbenutzt".
Bei Hennen, die nicht in Kontakt mit einem Hahn stehen, wird dennoch regelmäßig ein Ei gelegt - das ist sozusagen die "normale" Fortpflanzung, auch ohne die Chance auf Nachwuchs. Die Hennen legen also aus hormonellen Gründen, die in ihrem natürlichen Zyklus liegen, immer wieder Eier.
Verhalten der Henne
Hennen sind in der Regel soziale Tiere und leben gerne in Gruppen, wo sie sich gegenseitig putzen, scharren und nach Futter suchen. In der Gruppe gibt es eine klare Rangordnung, die "Hühnerhierarchie" (auch Hackordnung genannt), die oft durch das Verhalten der Tiere selbst festgelegt wird. Die dominanteste Henne ist in der Regel die erste, die an den Futterplatz kommt oder sich in den Nistkasten setzt, um ein Ei zu legen.
Hennen haben auch bestimmte Vorlieben, was das Nest betrifft. Manche bevorzugen ganz bestimmte Ecken oder Nistkästen. Manchmal kann es auch vorkommen, dass Hennen versuchen, "fremde" Eier zu legen oder "Nestflucht" zu betreiben, um ihre eigenen Eier irgendwo anders zu verstecken.

Ei-Qualität
Die Qualität der Eier hängt oft mit der Gesundheit der Henne zusammen. Hennen, die sich gut fühlen und eine ausgewogene Ernährung haben, legen normalerweise qualitativ hochwertige Eier mit fester Eierschale und intensivem Eigelb. Wenn die Henne jedoch unter Stress steht, schlecht ernährt wird oder nicht genug Licht bekommt, kann das Ei auch kleinere oder dünnere Schalen haben, und der Dotter kann blasser sein.
In der Landwirtschaft wird oft darauf geachtet, dass die Hennen mit zusätzlichem Kalk versorgt werden, um die Schalen stabiler zu machen. In Bio- und Freilandhaltung bekommen sie auch oft Zugang zu natürlichem Futter, was sich positiv auf die Ei-Qualität auswirken kann.
Henne und Hahn - warum braucht man eigentlich einen Hahn?
Für die Ei-Produktion braucht man keinen Hahn - Hennen legen auch ohne Hahn Eier. Der Hahn ist nur dann nötig, wenn man möchte, dass die Eier befruchtet werden und daraus Küken schlüpfen. In der Massentierhaltung gibt es oft keine Hähne, weil man nur die Eier zur Nutzung als Lebensmittel produziert.
Hähne sind eher für die natürliche Fortpflanzung und den Schutz der Hennen zuständig. Ein Hahn hat ein ausgeprägtes Beschützerverhalten und wird die Hennen vor Gefahren warnen oder sie bei Bedarf auch vor anderen Tieren verteidigen.